Schwerkraft

Eine Kleinfamilie quert im Dunkeln einen Zebrastreifen. Sie gemächlich, er auch. Aber das Kind, es hüpft. Hops, hops, hops – von einem Bein aufs andere. Lassen wir mal dahingestellt, dass das bei eisigem Untergrund sicherlich nicht die ratsamste Fortbwegungsart sein mag. Von wegen der Glätte und so. Aber es ist  unbeschwert. Hüpf. Sorgenfrei. Hüpf. Mit sich und der Welt  im Reinen und  voller Lebenslust, die es sicher nicht in Worte fassen könnte. Ein schöner Anblick. Nicht mal selten. Und wird doch von uns kaum roch richtig wahrgenommen.

Wir Erwachsennen hüpfen nicht. Auf keinen! Wir schreiten. Gehen. Stolzieren. Warum haben wir das Hüpfen verlernt? Ziehen uns die Alltagssorgen so sehr zu Boden, dass wir der Schwerkraft kaum noch entrinnen können? Oder versuchen wir es einfach nicht mehr?

Am Brandenburger Tor

SIE steht da, gedankenverloren am Brandenburger Tor. Ganz allein inmitten dreier überdimesionaler Postkartenständer. Verträumt. Konzentriert. Irgendwie schmächtig wirkend unter all diesen Kartenbergen.

ER wartet. Und denkt, sich dass das eigentlich ein schönes Bild wäre.

Doch die Umsetzung scheitert. „Fotografieren ist hier verboten“, ertönt es barsch hinter ihm. Sein freundliches Nachfragen, ob der Gründe für dieses Verbot wird mit einem nachhaltigen „weil es vernoten ist“, hinreichend erklärt. So viel Auskunftsbreitschaft aber auch, …

Muss wohl mit der Georgraphie dieses Ortes zu tun haben. Schon zu Vorwendezeiten durfte im grenznahen Bereich ja nicht gefilmt oder abgelichtet werden. Ein Erbgut also, dass hier nachhältig durchschlägt. War ja nicht alles schlecht im Osten.