Die Hälfte seines Lebens wartet der Journalist. Und oft vergebens. Zeit totschlagen ist das höchste Gut eines jeden Reporters. Man wartet. Auf Gesprächspartner. An Einlässen. Auf Rückrufe. Ist hier in Südafrika kaum anders.
Während sich die heimischen Fan-Gemeinde im Public Viewing ergötzen, ist für unsereiener hier vor allem „Public Queuing“ angsagt. Sicherheitskontrollen noch und nöcher. Stets gefolgt von einem ermunterndem thumps up, den Daumen hoch halten. Ganz wichtig hier. In jeder Lebenslage. Egal ob etwas geklappt hat oder nicht. Dann folgt wieder das unvermeidliche Einreihen am Ticket Counter der SMC (Stadium Media Center), wo du nur an den Match Days deinen unmittelbaren Stadioneinlass bekommst. Ganz anders als bei der WM 2006 in Deutschland, wo man zwei Tage vorher in jedem der 12 WM-Stadien seine Karte für das nächste Spiel vorab abholen durfte. Egal wo es stattfand. Sparte ungemein Zeit. Und Nerven! Weil kein Schlange stehen!
Bei so viel Warteterei möchte man manches Mal seine ohnehin hier eher spärlich bemessene Freizeit lieber mit Freunden zusammen in den WM-Kneipen verbringen. Wäre sicherlich manchmal etwas entspannter dieses „Pub like Viewing“.