Eine Karte. In meinem Kasten. Und keine Rechnung. Gott sei es getrommelt und gepiffen. Der Tag fing ja wirklich gut an. Doch dann wurde es kryptisch. Zuerst erstand ich den Text einfach nicht. Was weder an der Handschrift noch an der Ortographie lag. War schlicht der Inhalt. Wie jetze, meinen Baustellenreport online gelesen? Jetzt erst? Der war doch schon vor zwei Monaten veröffentlicht worden. Damals als die Sonne noch schien, Männer noch echte Männer waren, Frauen noch echte Frauen und kleine pelzige Wesen von Alpha Centauri halt kleine pelzige Wesen von Alpha Centauri (Okay, ich weiß, der ist geklaut von Doug Adams). So weit zurück konnte ein Dritte-Welt-Land doch selbst im Internet nicht sein. Oder sollte etwa das Kärtchen per Schneckenpost befördert worden sein?
Auch ein weiteres Lesen mache den Inhalt der Urlaubspostkarte zunächst nicht transparenter. Bis mein Blick aufs Adressfeld fiel: ein kleiner weißer Zettel klebte über dem Anschriftfeld. Ersatzzustellung oder so ähnlich wegen falscher Adressierung. Und nur zwei Monate später habe ich das Ding dann doch bekommen. Sag mir einer jetzt noch mal was gegen unser gute alte Deutsche Post. Preußisch korrekt eben. Was die machen, machen sie eben gründlich …