And the Oskar goes to …

München. Doch, doch. War so. Denn als ich am Samstag in der früh in Tegel kurz vor Gate 11 in meine Morgenmuffelei vertieft war, kam er mir entgegen. Kosches Oskar nämlich. Für diejenigen unter Euch, die ihn nicht kennen, seinen Tätigkeitsbereich findet ihr hier:

„Das Spiel in Burghausen fällt doch aus, Bunki., Du musst nicht fliegen“, begrüßte er mich.  Guter Beginn des Tages, dachte ich so bei mir. Wenn jetzt sogar ein entschiedener Anhänger der nordkoreanischen Informationspolitik, also jemand der von Hause aus des Sprechens nicht gerade  mächtig verdächtig ist,  mich mit fröhlichen Scherzen überzieht, konnte der Tag ja noch lustige Formen annehmen  (Nahm  er dann auch, aber anders, als ich ihn mir vorgstellt hatte.)

Indirekt hatte Oskar ja den eigentlichen Grund meines Flughafenaufenthaltes skizziert. Denn in der Tat war mein Lufthansa-Ausflug LH 217 von seinem Ursprung her der Drittligapartie zwichen Wacker Burghausen und dem 1. FC Union geschuldet gewesen. Die entfiel nun leider. Und damit auch die nachhaltige Nutzung meines Tickets (Umbuchen ging tarifbedingt nicht bzw wäre zu teuer gewesen). Kurzerhand hatten wir in der Redaktion umdisponiert. Flug nutzen, ab nach München zu den Bayern. Wohin auch eingangs erwähnter Kosche  übrigens unterwegs war.

Mein zu asolvierender Aufenthalt beim ruhmreichen FCB war chefflicherseits – nein, Fußballer und ihre Reporter sind nie, niemals, nicht abergläubig – auch einer mit Hintersinn. Hatte ich doch am Wochenende zuvor meine Pechvogeleigenschaft hinlänglich beweisen, als ich meinen FCB erstmals in der Spielzeit  – sozusagen live und in Farbe – im Olympiastadion hatte betrachten dürfen. Mit einem aus meiner und bajuwarischer Sicht niederschmetternden Ergebnis. Diese neu und bitter zu Tage getretene Eigenschaft wollte sich mein Boss – seines Zeichens glühender Hertha-Fan –  nun zu nutze machen.

Bitte, wirst schon sehen, was du davon hast, dachte ich in meinem nicht mehr ganz so jugendlichen Leichtsinn. Zweimal hintereiander kann man nicht so schlecht aussehne, glaubte ich. Immerhin war doch der Lell-Effekt vorbei, Oddo wieder dabei. Nur hatte ich dabei Punkt 3 der 21 Punkte aus Dürrenmatts „Die Physiker“ nicht  ausreichend bedacht.

In der AllianzArena kann man sich übrigens mit süßen Gummitieren verlustieren. Rote Fruchtgummibären gepaart mit allerlei lustigen Trophäen.

Kundige Beobachter der Szene werden das Manko schon ausgemacht haben. DFB-Pokal? Ja, vorhanden. Meisterschale? Ebenfalls zum Verzehr freigeben. Allein es fehlte die Krone der Kronen, der Champions-League-Pott!

Nochmal es mangelt an der höchsten Trophäe des euopäischen Fußballs!

Wie so frug ich mich, soll das dann gelingen, dieses große Unterfangen? Wie, wen man schon  von vornherein es an kleinen Dertails scheitern lässt? Hä? Eben! Als kein Geheule hinterher, wenn es man wieder schief gegangen ist.

Und ach ja, bevor ich es vergesse. Wenn ihr so weiter macht wie gegen Köln (1:2), könnt ihr spätestens Anfang März auch die gelben und weißen Fruchtgummitteile aus den Schüsseln entfernen.

Rot ist keine Signalfarbe

Mitten auf der Toilette sprach er mich an, der Kollege der Berliner Zeitung. „Schade, dass Hoffenheim gewonnen hat. Sonst wäre Hertha jetzt Tabellenführer.“ Klar doch, was ein Thema. Nur weil ich Sportreporter bin. Und es stimmte nicht mal, denn nur bei einer Pleite der TSG gegen Cotzbus hätte die alte Dame auf Rang eins vorpreschen können. Mehr noch wunderte mich, dass mir dieses Gespräch über Hertha überhaupt aufgedrängt wurde. Trug ich nicht eine knallrote Trainingsjacke mit deutlich sichtbarem Union-Emblem? Wie weit wird da wohl geneigter Leser meine Zuneigung zu blau-weiß sein? Eben!

No Comment

„Ich erwarte eigentlich, dass du das kommentierst“, sagte der Inhaber dieser Seite und meinte genauer gesagt diese Geschichte hier.

Die Aufforderung erstaunte mich dann dann am späten Sonnabendabend doch ein wenig. Da habe ich – eigedenk eines seinerzeits abgegebenen Versprechens – bewusst darauf verzichtet, diese seit mindestens Janaur 2008 mir bewusste Verbindung nicht zu publizieren (sogar mit Engelszungen am Freitagabend auf meinen Spätdienst eigeredet die Angelegenheit zu ignorieren) und nun soll ich das auch noch irgendwie anderenortens kommentieren? Hm, passt irgendwie nicht.

Vielleicht sollte ich ohnehin auf Comments jeglicher Art verzichten. Ernte damit in letzter Zeit ohnehin nur heftigsten Widerstand oder gar Hohn und Spott.

Das nenn‘ ich Fürsorge

Ich habe doch wirklich einen sehr fürsorglichen Kollegen. Da erscheine ich zwecks Abendblatt-Erstellung mitten in meinem Urlaub unvermittelter Dinge und ebenso tatendurstig nach sieben Tagen mal wieder in der Redaktion und der gute Mann teilt mir freudestrahlend mit nachdenklicher Miene mit, dass hier stehendes ja wohl nicht sein könne.

Wie könne ich denn schreiben, dass Union im Kalenderjahr 2008 Berliner Meister sei, nur weil sie einem Punkteschnitt von 1,88 Zählern pro Partie aufweisen würden und damit im Vergleich zu Hertha (1,67 Durchschnittszähler pro Spiel)das deutlich bessere Fußballteam seien.

Ob ich Tennis Borussia vergessen habe? So besorgt war der gute Kollege über meine Reputation (und damit die des Blattes), dass er diese schmerzhafte Erkenntnis über mein gar schweres Fehlen quasi wie ein Mühlstein satte sieben Tage mit sich herumgetragen hatte und nun endlich, endlich, wo wir uns mehr oder weniger zufällig mal wieder gegenüberstanden, sofort, ach was rede ich, blitzartig loszuwerden gedachte. Wem das Herz voll ist, dem geht der Mund schon mal über. Kann man ja verstehen.

Zwar wusste der gute Kollege nicht wie viel Punkte die Lila-Weißen im Vergleichszeitraum in Liga 5 eingefahren hätten (es waren im Schnitt 2,34 Punkte), aber dass das so nicht gehe, sei ja wohl klar.

Mea culpa. Wirklich ein eklatanter Fauxpas meinerseits. Und wahrscheinlich habe ich in meinem persönlichen Kurzjahresresümee noch weitere Berliner Mannschaften grob fahrlässig bis bösartig vernachlässigt, die bilanztechnisch weitaus erfolgreicher gespielt haben.

Ich bin nur froh, dass diese schwere Sorge nur sieben Tage das Seelenleben meines eigentlich mit einem sonnigen Gemüte ausgestatteten Kollegen verfinstert hat. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn ich erst in zwei oder sagen wir womöglich drei Wochen wieder in der Redaktion erschienen wäre. Hätte er sich allabendlich schlaflos in seinem Bette gewälzt? Wäre er dann gar schon in tiefe Depressionen verfallen? Ich gelobe Besserung!!

Und nun?

Tja, das ist die Frage. Zumindest die Frage, die ich mir stelle in Bezug auf mein Blog. Wohin? Warum? Wenn ja? Und wie viele?

Angefangen habe ich das ganze ja mal als Befindlichkeitsding. Als therapierendes Raus-schreien von irgendwelchen verletzten Gefühlen. Wobei mir seinerzeit völlig egal war, wer es liest.

Und beim ersten Rumsurfen habe ich viele Blogs ähnlicher Natur kennengelernt. Dazu kamen die Tagebuch-ähnlichen Internet-Mitteilungen. Oder die vielen versuche anderer Schriftstellerisch irgendelches Zeug zu verfassen. Oft auch mit erotischem Einschlag. Hatte nicht selten was von Jungmädchenphantasien. Manche waren auch echt gut.

Aber für’s erste fühlte ich mich geborgen und nicht unwohl. Und hacke meine jeweiligen Befindlichkeitslagen einfach runter.

Ehe ich dann dann etwas später mithilfe von „Spreeblick.de“, „Textilvergehen.de“, „cujau.de“ & Co. erfreut feststellen musste, dass die ganze Sache weit größerer Dimensionen haben kann.

Mittlerweile hat sich der Charakter meines Blogs ein wenig geändert. Mein Blog hat ja inzwischen leicht sportiven Charakter angenommen, ohne aber ein echte Sportblog a la „dugehstniemalsallein.de“ zu sein.

Was im ersten Moment etwas verwundert, da ich ja als Sportreporter der Old Media eventuell auch so das eine oder andere unterzubringen hätte im Netz der Netze, was den Rahmen ds guten alten Speichermediums auf Holzbasis – vulgo Papier – einfach sprengt.

Doch da kommt der Konflikt mit in Spiel. Alles was ich hier schreibe, und mit der Welt des Sportes zu tun hat, mache ich damit nicht meinem Brötchengeber Konkurrenz? Wess Brot ich ess …

Ich weiß derzeit wirklich nicht wohin mit meinem Blog. Und auch nicht mit was auf Dauer füllen. Und ob ich nicht mit dem ständigen Hin- und Her der Welten langweile.

Obwohl, wie heißt der Titel? wanderer zwischen den Welten. Vielleicht sollte ich einfach so weiter machen.

Sammelbegriffe

Frau S. beklagt anderenortens, dass ihr Vorname nicht von einmaliger Schönheit ist, sondern dass er eher als Sammelbegriff anzusehen sei.

Ein Schicksal, dass mir nur zu vertraut deucht. Also wunderte ich mich nicht übermäßig, als eines schönen Morgens, – sagen wir mal so um 11 Uhr, also kurz vor dem Aufstehen – ich mich sanfterdings in Morpheus Armen wälzend jählings und brutal von den Tönen meines Handys aus meinen Träumen gersisen wurde. Frau K., ihres Zeichens mit Fußballprofi B. liiert, fühlte sich bemüßigt mir mit den einleitenden Worten „Hallo Matze“ mitzuteilen, dass ihr werdender Göttergatte krank darniederläge und daher den Termin mit mir nicht einzuhalten gedenke. So weit, so gut. Nur wir hatten gar keinen Termin. Und es dauerte dann für mich auch nur ein Moment des jähen Erwachens und zwei weitere Anrufe, ehe ich den unter den vier Unionreportern und Fotografen gleichen Vornamens den richtigen Matthias gefunden hatte, um ihm die Absage weiter zu vermitteln.

Zumindest war ich jetzt wach …

Es kotzt mich an

nun steht es drin. In der Bild. Gnadenlos wie immer. Ich hatte gehofft, dass sie ein bisschen Ehre besitzen und es nicht vor einem Spieltag veröffentlichen. Aber, nein, ist nicht so. Mist, Mist, Mist.

Kommt davon, wenn man professionelle Spieler in ihrem Liebeswahn vor Öffentlichkeitswerdung schützen möchte. Geht einfach nicht. Leider.

Champions League unlive

Es gibt Tage, da ist es einem nicht vergönnet, seiner Fußball-Leidenschaft zu frönen. Nicht dass mich das Abschneiden der Grün-Weißen aus dem fünften Bezirk von Niedersachsen sonderlich berühren würde. Aber Champions Lague ist nun mal Champions League ist nun mal Champions League.

Gestern ging nicht. Hatte meine Kleene bei mir zum Übernachten. Alos flimmert fröhlich „Happy Feet“ über den Flatscreen. Papa muss leider mal draußen bleiben beim großen Spiel sozusagen.

Dank des wunderbaren Hinweises einer einzelnen jungen Dame, die aus Unionsicht ein sehr lesenswertes Blog betreibt, kam ich dann zum Spielmacher und seinem Lieblingsspielzeug.

Hui, da ging die Post ab. Mehr als auf dem Spielfeld. Und ich konnte nebenbei meinen Vaterpflichten nachkommen und doch ein klein wenig Königsklassenatmosphäre erahnen und sogar genießen. War nett. (Im Sinne von Gut, nicht im Sinne von kleine Schwester).

Und führte mich mal wieder zu einer alten These von mir. Diese Blogs und vor allem die Livebloggerei spart nicht an Häme, spitzen Bemerkungen und kübelt gerne so das eine oder andere über die weit entfernten Protagonisten aus. Und nicht selten setzt dann auch das beliebte Reporter-Bashing ein: Warum fragt der so blöd? Kann er nicht richtig ran gehen an die Materie, statt so weichgespült daher zu kommen.

Nein. Kann er nicht. Was ich als Sportredakteur selber kenne. Wir haben es unmittelbar mit den Menschen zu tun. Wir begegnen ihnen immer wieder. Sind darauf angewiesen, dass diese hochdotierten Mimosen und Egomanen weiter Umgang mit einem pflegen. Wir können nicht aus der sicheren Deckung einer Brustwehr wie dem heimischen PC, munter drauflos fabulieren. Die Protagonisten würden niemals mehr ein Wort mit uns sprechen. Es wäre der sprichwörtliche Ast, den man sich selber absägt. Und davon mal ganz abgesehen, wer ist schon im ersten Moment des Kritisierens wirklich empfänglich für unliebsame Worte? Ich zumindest nicht. Ich brauche dazu immer Zeit. Die haben die klassischen Medien nun mal nicht.

Bitte nicht falsch verstehen, die Blogs sind geil. Großartig. Amüsieren. Ich will sie nicht missen. Lese sie gerne. Partizipiere sogar zum Teil mit ihnen wie heute Abend. Aber sie pflegen ihren Informationsstand immer aus zweiter Hand. Sind fernab des Geschehens. Sie können klassische Medien nicht ersetzen. Aber hervorragend ergänzen. So wie Titanic keine Tageszeitung ersetzt.

Die Elche und so

Es ein wiederkehrendes Phänomen, dass sonst sehr geschätzte Kollege, so sie denn die Karriereleiter hinauffallen, Eigenschaften an den tag legen, die man bei ihnen zuvor nicht vermutet hätte. Dass kollegiale Büro-Lästern über die Häuptlinge, was in den Räumen der einfachen Indianer sonst dem alten Brauchtum gemäß munter gepflegt wird, kann dann schon mal mit einem Anraunzer enden, so denn der neue Haupt-Hilfs-Schriftleiter zwar den Verantwortungsbereich, nicht aber seinen Sessel gewechselt hat. Sollte man nicht machen, sicherlich. Aber wer ist schon von haus aus PC!

Fairer aber wäre es, wenn der Aufgestiegene sich in andere, durchaus vorhandene Räumlichkeiten zurückziehen würde. Schönen Gruß von Robert Gernhardt Alles schon wieder vergessen?